Das Pilotprojekt entlang der U8 fand seit Mitte Februar statt. Reinigungskräfte und Sicherheitspersonal waren 24/7 im Einsatz, um für "mehr Sicherheit und Sauberkeit" zu Sorgen. Während größere Sauberkeit tatsächlich erreicht worden ist, trägt das Vorgehen eher zu mehr Unsicherheit bei: Betroffene fühlen sich bedroht, werden aus den U-Bahnen verwiesen und erleben Rassismus.
Das Projekt kostete für 3 Monate 700.000€ und wurde bis Ende Mai verlängert.
Die BVG hat zur Evaluierung eine Umfrage durchgeführt, die wenig Raum für Kritik und alternative Vorschläge ließ. In den vergangenen Wochen haben wir deswegen online und in den Zügen der U8 eine eigene Umfrage durchgeführt. Wir haben mit Menschen in den Zügen gesprochen und sie zu ihren Erfahrungen befragt.
Unsere Auswertung der über 1200 Antworten hat ergeben:
82% der Befragten empfinden das Pilotprojekt nicht als sinnvoll. Nur 11% gaben an, sich durch BVG Sicherheitspersonal sicherer zu fühlen, wohingegen sich fast 50% der Teilnehmenden vom Sicherheitspersonal eingeschüchtert oder beängstigt fühlen.
Vor allem aber sehen die Teilnehmenden den Umgang mit sozialen Problemen kritisch. 93% glauben nicht, dass es wohnungslose Menschen hilft, wenn sie, wie im Rahmen des Pilotprojektes in den vergangenen Wochen geschehen, aus den Zügen geworfen werden. Sie fordern mehr Notschlafplätze (z.B. eine Wiedereröffnung der Kältebahnhöfe), wünschen sich mehr Finanzierungen für soziale Einrichtungen und mehr Einsatz für bezahlbaren Wohnungraum.
Für echte Sicherheit bräuchte es etwas anderes: Ein Vorgehen, was die sozialen Probleme ernst nimmt und durch menschenwürdige Maßnahmen adressiert. Investitionen in soziale Infrastruktur und Schutzräume für Betroffene.
Wenn Ihr mit uns gegen die Ausweitung des Pilotprojekts kämpfen wollt, meldet Euch per Mail an [email protected] oder auf Instagram: @ihrseidkeinesicherheit
The pilot project along the U8 line has been running since mid-February. Cleaners and security staff were on duty 24/7 as "cleaning patrols". While greater cleanliness has indeed been achieved, the approach tends to contribute to greater insecurity: Those affected feel threatened, are expelled from the subways and experience racism.
The project cost €700,000 for 3 months and was extended until the end of May.
The BVG conducted a survey for the evaluation, which left little room for criticism and alternative suggestions. In recent weeks, we have therefore conducted our own survey online and on the U8 trains. We spoke to people on the trains and asked them about their experiences.
Our analysis of the more than 1200 responses has revealed that 82% of respondents do not feel that the pilot project is useful. Only 11% said they felt safer with BVG security staff, whereas nearly 50% of participants felt intimidated or frightened by security staff.
Above all, however, the participants are critical of the way social problems are dealt with. 93% do not believe that it helps homeless people if they are thrown off trains, as has happened in recent weeks as part of the pilot project. They call for more emergency sleeping places (e.g. reopening of the "Kältebahnhöfe"), more funding for social facilities and more commitment to affordable housing.
For real security, something else is needed: an approach that takes social problems seriously and addresses them with humane measures. Investments in social infrastructure and shelters for those affected.
If you want to fight with us against the expansion of the pilot project, get in touch by email at [email protected] or on Instagram: @ihrseidkeinesicherheit